Hallo,
mir ist nicht ganz klar, ob es hier dezidiert um Pfeifenorgeln geht, oder ob auch E-Piano, Jazz- oder (elektr.) Heimorgel gemeint sind. Große und teure Pfeifenorgeln stehen natürlich fast ausschließlich in Kirchen. Daher ist ein entspanntes Verhältnis zu Kirchgemeinschaften natürlich günstig.
Meiner Ansicht nach gibt es keinen pädagogisch-didaktischen Grund, dem Orgelunterricht eine Klavierphase vorauszuschicken, wobei ich regelmäßiges Spielen auf dem Klavier als gutes Training für die die Finger-/Handmotorik und einen guten Anschlag ansehe. Aber viele Lehrer setzen immer noch Klavierkenntnisse voaus.
Alter spielt keine sooo große Rolle, wenn man nicht gerafe Berufsmusiker werden möchte. Ich kennen ein ältere Dame, die nach ihrer Verrentung mit dem Orgelunterricht begonnen hat und inzwischen (etwas über 70) Gottesdienste begleitet und ganz unter kleine Literaturstücke spielt. In diesem Zusammenhang kann ich sehr empfehlen, auch wegen der Ausführungen über die Effekte musikalischer Aktivitäten: Gembris, H. (Hrsg.). (2015). Musikalische Begaung und Alter(n). Müster: LIT-Verlag.
In Unterfranken (wo genau?) gibt es seitens der kath. Kirche ein Netz von Regionalkontoren, die, soweit ich weiß, die Ausbildung organisieren. Man kann aber auch jeden Kantor fragen, auch viele nebenamtliche und Hoby-Organisten besuchen vermtulich Fortbildungen und können Infos geben und Kontate herstellen. Siehe auch:
http://www.liturgiereferat.bistum-wuerzburg.de/musik/
Unterfranken ist ja groß, aber zumindest die Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen hat einen Orgelsaal und bietet auch Hauptfach Orgel an. Man kann sich dort auch als Gastschüler einschreiben (Vollzeitunterricht kommt ja wohl nicht in Frage). Gerade in Ungterfranken könnte ih mir vorstellen, dass schon die eine oder andere Musikschule mit der Kirche oder Schulen kooperiert und auch Orgel im Angebot hat.
Kleiner off-Topic-Kommentar: Was die Kirchgemeinden angeht, sollte man sich vor Ort selbst ein Bild machen. "'s geid soddene un soddene", wie man in Unterfranken sagt. Alter der Pastoren oder Gemeindemitglieder ist bei Kirchens sicher keine Kriterium, genauso wenig übrigens wie in Schulen, wo ältere Lehrkräfte aufgrund ihrer Erfahrung oft einen deutlich besseren Unterricht mit größeren Lernfortschritten bei den Schülern halten als die jungen. Sicher, ich bin katholisch, aber ich halte die katholische Kirche für deutlich weltoffener und besser als den Ruf, den sie in der Öffentlichkeit hat. Ich habe das aber erst hier oben im Nordosten schätzen gelernt, wo es nur 3 Prozent Katholiken gibt. In Unterfranken mag das noch anders sein.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.